Um dem grauen und nasskalten Wetter im
nördlichen Mitteleuropa zu entfliehen, nahm der König die Einladung
eines befreundeten europäischen Königshauses an und reiste nach
Lanzarote, einer der Kanarischen Inseln. Diese nicht weit vor dem
schwarzen Kontinent liegenden Inseln, so weiß der König, sind die
Heimat des Kanarengirlitzes, dem Vorfahren unseres Kanarienvogels,
der durch seinen Freitod schon viele Bergleute vor Grubenexplosionen
und Schlagwettern gerettet hat. Aber das nur nebenbei.
Bei Nieselregen traf des Königs
Reisegesellschaft am Flughafen Schönefeld ein, um in der Luxusklasse
eines Condor-Fliegers die Reise nach Lanzarote zu genießen. Es
wurden Schnittchen gereicht und der König nahm einen Whiskey. Pur.
Eine Insel mit zwei Bergen |
Nach einem, wie
erwartet, problemlosen Flug und der Ankunft auf dem Inselflughafen
Arrecife fuhr die Kolonne des Königs an
der Küste entlang bis nach Playa Blanca im äußersten Südwesten
Lanzarotes. Playa Blanca sollte nach Vorstellung der Inselbewohner
seinen Dorfcharakter behalten und trotzdem Touristenhochburg werden.
Dieses Vorhaben misslang allerdings.
Dieses Vorhaben misslang allerdings.
3 mal rank und schlank |
Ein kleines Hotel wurde zum Ausgangspunkt für die Erkundung der Insel durch den König auserkoren.
Nicht weit von diesem Hotel entfernt steht der 1936 errichtete Leuchtturm in Faro de pechiguera mit seinem daneben erbauten modernen Nachfolger. Der König ordnete eine Besichtigung dieser Türme noch vor dem Mittagsmahl an.
Er hegte die (allerdings unbegründete) Befürchtung, das Wetter könne umschlagen. Vielleicht hätte er sich mal den Wetterbericht für Lanzarote anhören sollen. Die Sonne schien die gesamte Reisezeit und nur ein paar Schäfchenwolken ließen sich am Himmel blicken.
Da hinten: Fuerteventura |
Nach einem
eindrucksvollen Fernblick zur Nachbarinsel Fuerteventura bekam der
kleine Herrscher Hunger und schlug einen Besuch der nächsten
Gaststätte vor. Dort wurde dem König, wie es auch an den folgenden
Tagen passieren sollte, eine große Pfanne Paella kredenzt. Allerlei
Meeresgetier, aber auch Zitronen, waren darin verarbeitet worden. Es
schmeckte dem König sehr, sogar den Löffel leckte er ab.
Wo ist mein großer Löffel |
Am nächsten Tag besuchte seine Herrlichkeit die wilde und bizarre Lavaküste im Südwesten der Insel, Los Hervideros genannt. Dort drücken die Wellen das Meereswasser durch Spalten und Kamine in die ausgehöhlten Lavaformationen, so dass die Gischt mit hohem Druck in die Höhe schießt. Der König war höchst beeindruckt.
Los Hervideros - Die Sprudel |
Auch der darauf folgende Reisetag hielt wunderbare Naturphänomäne für den kleinen Herrscher bereit.
Der Nationalpark Timanfaya wartete mit seinen sogenannten Feuerbergen darauf, erkundet zu werden. Dieses große Lavafeld ist durch die Vulkanausbrüche in den Jahren 1730 - 1736 entstanden. Also noch gar nicht so lange her. Der König wäre gern dabei gewesen. Das muss ein Spektakel gewesen sein!
Feuerberge ohne Feuer |
Heute sind noch 30 Vulkankegel zu sehen. Der König glaubt sich in eine Mondlandschaft versetzt, kahle Hänge, gewaltige Kraterlöcher, sowie überall scharfkantige Lava in allen Formen erstaunten und verzückten den kleinen Herrscher. Es muss nicht immer alles bunt sein, um doch schön zu sein, dachte er.
Einen Besuch in der Höhle Cueva de losVerdes ließ seine Plüschigkeit sich nicht nehmen. Diese Röhre
entstand auch durch verschiedene seismische Aktivitäten der
Erdkruste. Der König vergaß aber bald nach der Führung die genauen
Erklärungen des Fremdenführers.
Auch war er schon sehr ermüdet und die Füßchen taten weh.
Noch ein kurzer Blick in einen Brunnen mit kochendem Wasser und dann wollte er schnellstens zurück ins Hotel.
Auch war er schon sehr ermüdet und die Füßchen taten weh.
Noch ein kurzer Blick in einen Brunnen mit kochendem Wasser und dann wollte er schnellstens zurück ins Hotel.
Leopardendecke und König |
Die nächsten Urlaubstage waren der
Erholung vorbehalten. An den Stränden Lanzarotes entspannte und
badete der kleine Herrscher nach Herzenslust. Auch hatte er seine
Lieblingsdecke mit, auf der ließ er seine Seele baumeln und genoss
sorglose Stunden. An den Abenden in Lanzarotes Bars gab es das eine
oder andere Bier, manchmal schlug seine Plüschigkeit etwas über die
Stränge, aber seine Begleitung blieb ja nüchtern. Da war der
abendliche Heimweg gesichert.
Paella, Bier und Strand – so ließ es ich leben! Nicht zu vergessen das leckere Eis, dass es jeden Tag als Nachtisch gab.
Paella, Bier und Strand – so ließ es ich leben! Nicht zu vergessen das leckere Eis, dass es jeden Tag als Nachtisch gab.
Mit Keks |
Aber kein Genuss ohne Reue. Des Königs Robe spannte
schon etwas und der Gedanke an die täglichen Sporteinheiten in der
Heimat ließen ihn leicht erzittern.
Aber noch war Urlaub!
Aber noch war Urlaub!
Bewaffnetes Königsauge |
An einem der
letzten Tage auf Lanzarote fuhr des Königs Tross an den Nordzipfel
der Insel zum Aussichtspunkt Mirador del Rio. Von dort hatte der
König einen herrlichen Blick auf die kleinen, der Nordküste
vorgelagerten Inseln.
Schön, schön, dachte der kleine
Herrscher und ordnete die Rückfahrt an. Eine Rast in Purto Calero
nutzte der kleine König dafür, sich beim örtlichen Yachthändler ein Boot für die nächste Saison auszusuchen. Allerdings scheiterte
der Kauf dann an horrenden Forderungen des Händlers bezüglich der
Überführungskosten.
Das wärs gewesen |
Der König ärgerte sich ein bisschen
und verspeiste noch einen Eisbecher.
Natürlich nicht den Becher – den
Inhalt.
Dann plötzlich war der Urlaub wieder
vorbei. Der König nahm noch die obligatorischen Geschenke des
Gastgebers entgegen und ließ zum Abmarsch blasen.
Geschenke des Gastgebers |
Der Urlaub hat dem König gut gefallen,
vor allem die Kargheit der dortigen Landschaft wird ihm in Erinnerung
bleiben.
Nur über seine Prasserei muss er wohl
noch mal nachdenken.
Das geht nicht so weiter. Neue, größere
Roben kosten viel Geld. Und Hermeline sind selten geworden.
Da muss man drüber nachdenken |