"Fremd ist der Fremde nur in der Fremde"
Karl Valentin

Dienstag, 17. Juli 2012

Des Königs Reise nach Mexiko

Nachdem der König nun schon viele Teile der Welt gesehen hat, wollte er auch einmal Mittelamerika besuchen. 
Da, wo das Unglück der Dinosaurierer begann, da wo 1968 Tommie Smith und John Carlos gegen die Rassendiskriminierung in den USA protestierten und wo ein blutiger Drogenkrieg viele Menschenleben kostet, dorthin wollte König. 

Der König am Strand



Da aber die diplomatischen Beziehungen zwischen Mexiko und des Königs Reich nicht zum Besten bestellt sind, reiste der kleine Herrscher inkognito in einer Reisegruppe mit. Um unnötiges Aufsehen vor Ort zu vermeiden, wollte er auch seine königlichen Insignien nicht offen zeigen. Nach Ankunft der Gruppe in Cancún fuhr der Tross in klapprigen Bussen bis zu des Königs Herberge an der Riviera Maya. Als Begrüßung reichte der Hotelmanager und seine Gehilfinnen Cocktails mit bunten Früchten und Sonnenschirmchen. Der König musste vorsichtig sein, damit er sich nicht die Augen mit der Schirmspitze ausstach. 

Es folgte eine recht ereignisarme Woche am Strand. Das Baden machte dem König aber viel Spaß, auch konnte er die seltsamen Gebaren der vielen Touristen aus aller Herren Länder beobachten.

Der mit dem Delfin schwimmt
Lecker
 Höhepunkt der Woche war aber eindeutig das Schwimmen mit den Delfinen. In einem vom Meer abgetrennten Becken konnte der König inmitten dieser glitschigen Fische Tiere seine Runden drehen. Er durfte auch ihre schuppenlose Haut streicheln. Den Delfinen gefiel das wie auch dem König. Vor Wonne drehten sie sich auf den Rücken und boten ihren prachtvollen weißen Bauch zum Liebkosen dar. Das war aber dem König dann doch zu intim und er stieg wieder aus dem Wasser. Das sollten doch die Delfine unter sich ausmachen. Nach dem Abtrocknen trank der König noch ein paar Tequila, dem Nationalgetränk der Mexikaner.


Pyramide, verfallen
Die zweite Reisewoche war der Kultur und dem Kennenlernen von Land und Leuten vorbehalten. Dabei besuchte der König einige Ruinen der alten Maya-Kultur.
Diese Leute haben inmitten des Dschungels Pyramiden, Paläste, ja ganze Städte gebaut. Vieles ist heute verfallen und mit Grünzeug überwuchert. Es wohnt ja auch keiner mehr dort. In Cobá besichtigte der König die Nohoch Mul-Pyramide und den Ovaltempel. Man konnte auf die Pyramide klettern, der König verzichtete aber darauf. Im nah gelegenen, gleichnamigen Dorf konnte der König Nachfahren der Maya kennenlernen. Sie hatten kaum noch Federn auf dem Kopf und verkauften Tand und Kram an die Touristen.

Wer hat hier wen übern Tisch gezogen?


Touristen-Nepp









Palast des Bürgermeisters

 Die Architektur im Ort war nicht berauschend und riss den König nicht vom Hocker. Das sogenannte Trinkwasser aus dem örtlichen Brunnen sah sehr trüb aus und schmeckte würzig.

"Trinkwasserbrunnen"












Nächste und auch letzte Station war Chichén Itzá, eine große Ruinenstätte auf der Halbinsel Yucatán. Dort sind Steine in Schädelform, in Stein geritzte Nachrichten, steinerne Säulen und eben Ruinen aus Stein zu sehen.

Prächtige Aussicht (Hi, hi)

Eindrucksvoll für den König die Pyramide des Kukulcán und der Ringballplatz der Maya. Beim Ringballspiel wurden die Verlierer nach dem Spiel hingerichtet. Das gefiel dem König. „Da wird dann doch mal mit vollem Einsatz gespielt, nicht wie manche Fußballmannschaften bei der Europameisterschaft.“ dachte seine Plüschigkeit.



Folklore

Nach Rückkehr ins Hotel wurde vom Gastgeber noch ein bunter Abend organisiert. Folklore und Alkohol, das war eine unangenehme Mischung. Der König hielt tapfer durch.











Beim Rückflug drehte des Königs Jet noch eine Rund über die sonnige mexikanische Küste. „Sieht auch von oben sehr schön aus“. Mit diesen Gedanken schlummerte der König ein und wachte erst im heimatlichen Europa wieder auf.




Samstag, 7. Juli 2012

Des Königs Reise nach Hamburg


Der König wurde von einigen haltlosen Gesellen zu einer Vergnügungsfahrt nach Hamburg in die ruchlosesten Viertel dieser Stadt eingeladen. „Warum nicht mal über die Stränge schlagen?“ dachte sich der König und willigte ein. Nach einer angenehmen Bahnfahrt in einem ICE der deutschen Bahn, des Königs Lieblingsfuhrunternehmen, kam der Trupp in der großen Hansestadt an – und fand sich erstmal nicht im örtlichen S-Bahn-Netz zurecht.

Der Checker vor dem Plan

Da musste der Herrscher doch wieder höchstselbst die Richtung vorgeben.

Am Abend dann endlich, als es draußen schon dunkel war, fand die Reisegruppe den Hafen. „Na dann machen wir die Hafenrundfahrt halt in der Finsternis“ – gesagt, getan. Nach kurzer Suche in maritim geschmückten Kneipen fand man einen furchtlosen Kapitän, der für einen schnellen Euro alles tat.
Wie ein Käpt'n sieht der nicht aus

Auf seinem Seelenverkäufer gab es zum Einstand gekühlte Getränke. Dann ging es los, einmal für zwei Stunden im Hamburger Hafen hin und her.
Der König hat während dieser Rundfahrt zwar nicht viel gesehen, aber ordentlich geschaukelt hat es allemal.






Nachdem der König und seine Gastgeber wieder festen Boden unter den Füßen hatten, wurde als nächstes Ziel das Rotlichtviertel von Sankt Pauli mit seinen Kneipen ausgegeben. Verschiedene Etablissements mit berühmter Vergangenheit und bekannten Namen wurden angesteuert.


Boxerbilder (Hintergrund)

Des Königs Begleiter wurden immer haltloser und lauter. Überall mussten sie ja mehrere Biere trinken. Der König schämte sich ein bisschen. Nach lauten, deutlichen Worten seiner Plüschigkeit rissen sich die Burschen etwas am Riemen, so wurde es auch für den König und eine ihm unbekannte Plüschmaus noch ein schöner Abend.

Nur für eine Nacht ...




Die Plüschmaus hat der König später nicht wiedergesehen. Und seine Geldbörse war auch weg.