"Fremd ist der Fremde nur in der Fremde"
Karl Valentin

Samstag, 28. April 2012

Des Königs Reise auf die Insel Rügen


Flirt in Stralsund
Der König wollte wieder einmal die raue baltische See sehn. Also beauftragte er seine Leute, kurzfristig eine Fahrt dorthin zu organisieren. Am frühen Morgen des 25.04. anno 2012 fuhr der König dann mit einem roten Zug der DB von Berlin-Hbf tief in den hohen Norden. Im Zug war es sehr rumpelig, die Sitze waren unplüschig und auch eine Klimaanlage gab es nicht. Diese spezielle Zuggarnitur wird von Fachleuten auch gern als Schweinepark bezeichnet.
In Stralsund stieg der König in einen königlicheren Zug. Es war ein moderner Triebwagen namens FLIRT, in dem das Reisen doch angenehmer war. In Lietzow nochmal umgestiegen, schon konnte seine Plüschigkeit am Zielbahnhof Prora die salzige Seeluft schnuppern.

Heimatgefühle im Museum
Kaum ausgestiegen, wollten zwei Mitglieder des Königs Delegation (namentlich Birne und Adolf) das Eisenbahn- und Technikmuseum besuchen. Der König aber hatte keine Lust. So gab ein Wort das andere, es wurde laut. Am Ende ließ sich der König erweichen. Die quengelnden Untertanen hatten ja sonst nichts womit sie ihren grauen Alltag aufhellen konnten. Außerdem gibt der Klügere nach und es sollten ja auf so einer schönen Fahrt auch keine Tränen fließen.
Nach dem Museumsrundgang begab sich die königlich-plüschige Prozession über das KdF-Bad Prora strandseitig gen Binz.

Der Koloss von Rhodos Prora
Diesen Spaziergang genoss der König sehr. Die Seeluft schnuppern, den Wind in den Haaren unter der Krone spüren, die königliche Politik vergessen. Da kann auch ein König mal weich werden und ins träumen kommen...
Au, Sand in den Augen

Nur als Strandsandkörner des Königs Augen reizten, wurde er etwas zornig. Das verging wieder schnell, als er eine schöne Muschel fand.



Yeah!


Hallo? Jemand da?














In Binz angekommen, gab es ein königliches Bier- und Bratwurstmenü auf der Strandpromenade. Auch die mitreisende Garde des Königs durfte kräftig zulangen, beschützten und halfen sie dem König doch immer wieder auf seinen Wegen.

Königliche Promenade
Danach fuhr die Delegation mit der Dampfeisenbahn nach Putbus. Die Bahn war dem König zu langsam, so dass er sich außen am Zug entlanghangelte, um als Erster anzukommen. Clever, aber auch bodenlos leichtsinnig.
Leichtsinn pur











In Putbus wartete bereits der Regelspur-Triebwagen der BR 650 auf des Königs Zustieg um ihn wieder nach Bergen zu bringen. Und von dort ging's via Stralsund wieder nach Berlin.
Das war ein sehr laaanger Tag (Start 6.33 Uhr – Ziel 21.27 Uhr).
Trotzdem schön.

Freunde fürs Leben


 Weitere Bilder der Fahrt

Sonntag, 15. April 2012

Des Königs Besuch beim Handballspiel


Dem König wurde Kunde überbracht, dass in seiner Hauptstadt eine neue Kampfarena erbaut wurde, in der verschiedene Spiele stattfänden um das Volk zu unterhalten. Das interessierte den König. Er beauftragte seine engsten Vertrauten, Freikarten für eine dieser Spiele zu besorgen. Der König bekam dann Tickets für ein Handballspiel der 2. Bundesliga.

 1.Vfl Potsdam gegen DHC Rheinland lautete die Spielansetzung. Beide Teams spielen gegen den Abstieg aus der aktuellen Liga. Aber das war dem König erstmal egal. Er wollte ein spannendes Spiel sehen.
 Nach einem Begrüßungsbier in der Empfangshalle setzte sich die königliche Delegation in die königliche Loge, die mit einem Netz gesichert war. Nicht, damit man vor Übermut vor dem Hinauslaufen auf das Spielfeld gehindert wird, sondern damit ein zu scharf und in die falsche Richtung geworfener Ball nicht den königlich-plüschigen Kopf traf. Der König nahm die Sicherheitsvorkehrung mit Wohlwollen zur Kenntnis.

Als der König und sein Hofstaat endlich saßen, stand es auch schon 4:1, allerdings nicht für die gastgebende Potsdamer Mannschaft. Das ärgerte den König. Nach aufmunternden Rufen von ihm riss sich die Heimmannschaft am Riemen und drehte das Spielergebnis in Laufe der beiden Halbzeiten auf den Endstand von 31: 25.
Sieg für des Königs Favoritenteam!
Das Spiel wurde von einer Pause unterbrochen, damit die Mannschaften die Spielfeldseiten tauschen konnten. Der König wollte ja beide Teams in der Verteidigung und im Angriff ganz genau sehen. Auch konnte seine Begleitung in der Pause menschliche Bedürfnisse befriedigen. Der König trank noch ein Bier.


Nach dem Spiel war der König noch sehr aufgeregt. Er ging mit seinen Mannen noch auf ein Kaltgetränk in eine nahe gelegene Bar, in der man auch Wäsche waschen konnte. Der König wusste nicht, was er davon halten sollte. Aber das ist eine andere Geschichte.





Samstag, 14. April 2012

Des Königs Reise zum Museumsdorf Glashütte


Als am nächsten Tag um Punkt 10:00 Uhr die königliche Kutsche aus schwarzem Elfenbein vorfuhr, ließ es sich der Oberzwerg nicht nehmen, die Zügel persönlich in die Hand zu nehmen. Das Museumsdorf liegt südlich von Berlin und die Fahrt würde lang werden. Unterwegs holte man wieder die Tochter des Zwerges ab und fuhr dann ins Museumsdorf, welches nach etwa 90 Minuten pünktlich erreicht wurde. Der königliche Parkplatz war reserviert und so konnte der Tross des Königs gleich mit der Besichtigung des Dorfes beginnen.
Inkognito

Da der König das Dorf quasi Inkognito besuchte gab es erst einmal keinen allzugroßen Auflauf. So konnte der König fast unerkannt durchs Dorf gehen. Zuerst interessierte sich der König für eine Rinderherde mit seltsamen Buckeln auf dem Rücken. Hier roch es etwas streng und der König beeilte sich weiter zu kommen. Im Eierladen sagte man ihm, dass die komischen Rinder afrikanische Zebus seien, die hier gezüchtet werden. Zebufleisch hatte der Laden aber nicht. Dafür gab es neben Eiern von Hühnern und Puten auch Ziegenkäse und Ziegenschinken. Eine Verkostung lehnte der König aber vehement ab. Schließlich hatte er die lieben Ziegen aus dem Garten in Britz noch gut in Erinnerung. Ein wenig nachdenklich besuchte der König anschließend die Lehmbauschule.

Bauen mit Lehm - Bauen mit Zukunft
Hier konnte man offensichtlich lernen, wie mit dem alten Werkstoff Lehm neu gebaut wurde. Leider war keiner da, der Näheres hätte erläutern können und so ging der König weiter. Er kam mit seinen Begleitern zu einer alten Gleisanlage und Bahnhofsgebäuden. Hier wurde in früheren Jahren das erzeugte Glas in alle Welt verfrachtet. Jetzt gab es in den Läden Geschäfte und eine Galerie. Als erstes besuchte der König einen Schneider. Weil dieser Angst hatte, dass jemand seine Entwürfe klaut war dort das Fotografieren verboten. Das tat dem König besonders leid, weil der Schneider und seine Frau auch Garderobe in den königlichen Größen führte. Der König ging weiter zu einer Hutmacherin. Hier durfte er sogar einen Hut aufsetzen der ihm sehr gefiel.
Turbanhut
Erst als man ihm mitteilte, dass die ein Hut eigentlich für Damen sei, trennte er sich widerwillig von dem Turbanhut. Dafür kaufte sich die Tochter des Zwerges einen schönen Hut, der eigentlich für Männer gedacht war. Eine verrückte Welt! Etwas verwirrt verließ der König den Laden. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf einer Lore ging es zum nächstem Geschäft. Dort war der König in seinem Element. Er kaufte sich eine große Glaskugel und hätte sicher noch mehr gekauft, wenn er gewusst hätte, wo der die Dinge zu Hause lassen sollte. Sein Schloss war schon vollgestellt mit Dingen von seinen Reisen und er musste aufpassen, dass es nicht noch mehr Sachen wurden, die seine dann Diener jeden Tag abstauben mussten. Weiter ging der König und beobachtete einen Holzschnitzer, einen Schmuckhersteller und einen Steinmetz bei der Arbeit. Interessiert schaute er sich danach die vielen Ausstellungsstücke dieser Handwerker an. Besonders gefiel ihm der Schmuck.

Lupenblick
Auch die Lupe, unter der dieser kostbare Schmuck entstand, unterzog er einer eingehenden Betrachtung. Vieles hatte der König nun schon gesehen - einen Glasbläser hatte er aber noch nicht gesichtet. Doch ein gewaltiges Fauchen brachte ihn auf den richtigen Weg. Die Gasflamme mit der der Glasbläser in seinem kleinen Laden das Glas erwärmte, war schon gewaltig. Eine Weile sah der König dem Glasbläser zu, dann bestaunte er die vielen herrlichen Gläser, Schalen und Pokale.


In der Museumswerkstatt zeigten weiterer Glasbläser ihre Kunst. Hier gab es auch große Gasöfen, die viel Hitze ausstrahlten. Der Glasbläser zeigte, wie man einen Römer herstellt. Als Zugabe machte er noch ein Glaspferdchen.

Am Höllenloch
 Mächtig beeindruckt versuchte der König ein Glasblasrohr zu heben und hinein zu blasen. Das gelang nur weil ihm der starke und stämmige Zwerg half.

Bläser
 Danach besuchte der König noch eine Ausstellung zu Ehren des Erfinders der Thermoskanne, dessen Namen ihm schon wieder entfallen ist. Wahrscheinlich hieß er Thermos. Er besichtigte die Maschine, mit der man die Glaskolben von Thermoskannen herstellte und nahm Einblick in die Geschichte der Thermoskannenherstellung. Seeehr interessant! Zum Schluss trug er sich noch in das Gästebuch des Museums ein. Dabei kamen ihm seine Kenntnisse über alte Schreibmaschinen sehr zu Gute.
Nachdem man das Glaswerk und die Glasherstellung ausgiebig betrachtet hatte wurde es Zeit für eine Pause, doch die Zwerginnen dachten angesichts der vielen herrlichen Läden noch lange nicht an eine Rast. Der König wurde darob ein wenig ungehalten und setzte sich auf eine Bank und ließ die Damen allein ziehen. Der Zwerg, als guter Gastgeber bekannt, leistete dem König Gesellschaft und sie erzählten sich Geschichten aus ihrer bewegten Vergangenheit. So verging die Zeit wie im Fluge und bald hatten auch die Zwerginnen genug gesehen. Es war Zeit für einen kräfigen Kaffee. Den trank man in einer kleinen Herberge, welche gleichzeitig eine Töpferei beherbergte. So wurde Kaffee und Kuchen in selbst getöpfertem Geschirr kredenzt. Das gefiel dem König so sehr, dass er fast das Essen vergaß.
Nach dem Kaffee besuchte der König noch einen Kräutergarten. Im angrenzenden Areal entdeckte der König ein königliches Kaninchen im echten Hermelinpelz. Der König begrüßte es seiner edlen Kleidung entsprechend. Das Kaninchen war sehr freundlich, aber auch etwas ängstlich. Da es, wie es bald merkte, dafür keinen Grund gab, freundete man sich an.

Königliches Hermelin
Zum Schluss durfte der König noch ein kleines Zicklein taufen. Er taufte es zu Ehren seiner Gastgeber auf den Namen Laurin.
Als der König an diesem Abend die vielen schönen Bilder sah, dankte er seinen Gastgebern und sagte, dass er vielleicht eines Tages wieder einmal die Zwergenfamilie begleiten würde. Zum Abend gab es noch einmal ein festliches Mahl. Allerdings war der König über die etwas gedankenlose Wahl des Zwerges für das Menü nicht allzu begeistert. Auch wenn ihm seine Diener sagten, dass Lammkeule durchaus zur Ostertradition gehörte, dachte der König beim Essen doch über die 7 kleinen Lämmer nach, die im Britzer Garten fröhlich über die Wiese gehopst waren und bekam keinen Bissen herunter.
Trotzdem würdigte der König die Anstrengungen des Zwerges und seiner Familie und bedankte sich für den überaus herzlichen Empfang, die schöne Zeit und die vielen Einsichten, die er wieder einmal in das Leben seiner Untertanen nehmen konnte.

 Weiter Reisebilder hier

Gastbeitrag von Zwergi

Der König im Britzer Garten (Berlin)


Nach einem ausgiebigen Frühstück bei den Zwergen setzte sich der Tross des Königs gegen 11:00 Uhr in Bewegung. Nachdem man im Bezirk Neukölln noch die Zwergentochter der Zwergengastgeber abgeholt hatte, fuhr der König mit seinen kleinen aber kräftigen Vasallen zum Eingang des Gartens in Britz. Da der königliche Hofschreiber die werten Leser nicht mit Geschichte und Details des Gartens langweilen will und außerdem ganz ausführlich über des Königs Erlebnisse berichten will, hat er hier im Auftrag des Königs drei Links eingefügt, die Aufschluss über Garten und den Brunnen am Eingang geben.
Sie sind HIER!
Als der König am Garten ankam, blies ihm ein kalter und kräftiger Wind entgegen und die Wolken huschten nur so über den Himmel. Der König aber sah sich erst einmal die Narzissen an und bestaunte den Brunnen „Fette Henne“. Vorher hatte er sich auf einem Plan der Berliner Verkehrsbetriebe darüber orientiert, wo er überhaupt war. Er war hier. Natürlich nahm er dann den Plan des Gartens in Augenschein und beriet mit seinen Gastgebern den weiteren Weg. 

Ich habe einen Plan


Da die Gartenbahn noch nicht fuhr, musste er wohl oder übel zu Fuß gehen. Ein Planungsfehler, den er gern übersah, denn zu Fuß konnte man sicher viel mehr sehen. Zunächst ging der König durch ein kleines Wäldchen mit schönen Bäumen, von denen einige in voller Pracht blühten. Voll Übermut erkletterte er ein paar Bäume und roch an den Blüten. Die Zwerge hatten alle Hände voll zu tun, um den König vor weiteren gefährlichen Klettereien abzuhalten. 


Gelber Strom
An einer Wiese sah der König mehrere mit mächtigen Hörnern ausgerüstete Schafe. Dass sie nur durch ein paar dünne Bindfäden von ihm getrennt wurden erschreckte den König, bis er das gelbe Schild sah. Es kündete davon, dass durch die Bindfäden gefährlicher elektrischer Strom floss. 

Einigermaßen beruhigt erforschte der König einen Stamm mit Muschelbesatz und wunderte sich, dass das Wasser hier an manchen Tagen offensichtlich ziemlich hoch stand. 

Muschelbank



Als ihm die Zwerge untertänigst zur Kenntnis gaben, dass die Muscheln Baumpilze sind, staunte der König nicht schlecht über den Einfallsreichtum der Natur. 



7
Schlüssel des Himmels
Auf der nächsten Wiese tummelten sich 7 Osterlämmer mit Ihren Muttertieren. Der König beobachtete von einem für Seine Plüschigkeit extra herbeigeschafften erhöhten Sitz das lustige Treiben und hätte am liebsten mitgespielt. Dabei fielen ihm am Rand seltsame Figuren auf und nun gab es kein Halten. Auf diesen Reisigtieren musste er sitzen auch wenn sie ganz schön gefährlich aussahen. Nach diesem Abenteuer widmete sich der König wieder den im Garten reichlich blühenden Blumen. Erste Tulpen wurden genauso begutachtet wie Himmelschlüsselchen. 

An dem Pavillon mit dem Namen des berühmten Gatenbauarchitekten Karl Förster bewunderte der König einen Magnolienstrauch. Obwohl der Himmel immer bedrohlicher aussah, gingen der König und seine Begleiter weiter. Da die Wolken ihr Nass dann aber doch massiv abluden, beschloss die Reisegruppe, eine Pause an einer Raststätte einzulegen. Abseits jeder königlichen Etikette nippte der König an einem schnöde dargereichtem Kaffee und wärmte seine Hände am warmen Becher.

Zwei Könige
Als der Regen nachließ sah der König einen seiner Lieblingsvögel am Ufer und begab sich zu ihm. Der Schwan war etwas erschrocken über den hohen Besuch und sein vom Wind zerzaustes Gefieder, entschuldigte sich beim König für sein Aussehen und verschwand im nahe gelegenem Teich. Auch der König interessierte sich für den Teich und die nahe gelegenen Grotten. Nachdem sich der König satt gesehen hatte und todesmutig einige Wasserfälle besichtigt hatte, lief er weiter und die besorgten Zwerge mussten hinterher. Sie hatten bei Ihrer Einladung wahrscheinlich nicht bedacht, dass sie der König derartig in Schach halten würde. Kurze Zeit später sah der König ein eigenartiges Tier am Wegesrand. Die ältere Zwergin klärte ihn darüber auf, dass dieser komische Vogel eine Ralle war. 

Am Teich
Als man um eine Ecke bog, nahm den König ein modernistisches Gebäude gefangen und da man auf dessen Dach steigen konnte, ließ es sich der König trotz heftigem Wind nicht nehmen, hinauf zu steigen. Beinahe wäre das sein Ende gewesen, denn als er sich über den Rand beugte, kam eine heftige Böe und hätte den König fast davon geweht. Nur der feste freundschaftliche Griff des Zwerges bewahrte ihn vor Schlimmeren. Eu, jeu, jeu, gerade noch mal gut gegangen sagte sich der König und schwor sich heute auf weitere Abenteuer zu verzichten.

Soljanka mit König

Auf diesen Schreck hin brauchte der König und sein Tross erst einmal eine Pause. Die wurde in einer gläsernen Pyramide zelebriert. Da der König nach seinem Abenteuer in der Höhe noch ein wenig Magenbeschwerden hatte, ignorierte er die köstliche Torte und kostete nur von der Soljanka, welche sich der Zwerg hatte reichen lassen.
Da der Himmel nun auflockerte und sogar die Sonne zu sehen war, ging der König los und die Zwerge mussten wieder hinterher. Der König hatte unweit einen Hahn krähen gehört und wollte nachschauen, was der so zu krähen hatte. Die Hühner versammelten sich alle zur Aufwartung am Zaun und stritten sich darum, wer den König als erste begrüßen darf. Dabei kam es zu einem Streit, bei dem auch der König beinahe einen Hieb abbekam. Gott sei Dank hatte er seine Hand rechtzeitig zurück gezogen. Angesichts dieser Insubordination befahl der König ihm am nächsten Tag ein Hühnerkeulchen zuzubereiten. Als nächstes ging der König zu den Ziegen. Diese freuten sich über den Besuch des Königs so sehr, dass sie beinahe über den Zaun geklettert wären, um dem König näher sein zu können. Darüber war der König so angetan, dass er sie mit königlichen Leckerbissen belohnte. Salzcracker mochten die Ziegen. Allerdings bekam jede Ziege nur einen Salzcracker, denn der König wollte nicht, dass sich die Ziegen den Magen verderben. Der König weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nur Könige und Pfleger Tiere in Gehegen füttern dürfen. Für alle anderen Leute ist das streng verboten!

Füttern verboten

Der alte Zwerg
Nach diesem schönen Erlebniss saß dem König schon wieder der Schalk im Nacken und ehe es sich die Zwerge auch nur einmal umsahen, war der König auf einer riesengroßen Rutsche unterwegs. Das war ein Gaudi und obwohl der König am hinteren Ende etwas nass wurde strahlte er wie die Sonne am Himmel. Was sollten die Zwerge dagegen sagen. König ist König und Gastfreundschaft ist ein hohes Gut bei den Zwergen und so freuten sie sich mit dem König über dessen Ausgelassenheit.
Langsam ging der Ausflug nun seinem Ende entgegen und als wenn der Himmel das wüsste, schickte er eine kräftige Portion Graupel hinab. Gott sei Dank hatten die Begleiter des Königs an das schlechte Wetter gedacht und einen Baldachin mit, unter dem der König Schutz fand. Kurz darauf traf der Tross des Königs an der letzten Station des Ausfluges an. 

Landmarke
Eine große Windmühle ragte weit über dem Land auf und wies den Weg. Die Mühle schien verlassen und der König war etwas enttäuscht. Ein wenig sauer machte er einen kurzen Rundgang durch die untere Etage der Mühle und sah sich eine alte Dreschmaschine an. 

Na klar!
Als er ein Seil sah dachte er an eine Glocke, mit der man den Müller rufen konnte. Er zog daran - nichts passierte. Das Schild am Seil hatte er wohl nicht gesehen. 

Als man aus der Mühle kam entdeckte der König ein Ladenschild und als er in den kleinen Laden kam überreichte ihn die Bäckerin einen Laib köstliches Brotes. Der König probierte das Brot noch vor dem Laden und beschloss den Bäcker zum königlichen Hoflieferanten zu ernennen. Das Edikt wird dem Bäcker in Kürze zugehen. 

Knusper
Mit vielen schönen Eindrücken gingen der König und seine Gastgeber nach Hause. Dort wurden die Fotos, welche die Zwerge gemacht hatten, begutachtet. Bei einem feinen Abendbrot und köstlichem Burgunder wurde über den Tag gesprochen und das weitere Reiseprogramm festgelegt.






Gastbeitrag von Zwergi

Donnerstag, 5. April 2012

Des Königs Spaziergang am Heiligen See


Der Heilige See – Mythos oder Wirklichkeit?
Der König wollte sich selbst überzeugen und unternahm in Potsdam einen Nachmittagsspaziergang, um dieses geheimnisvolle und sagenumwobene Gewässer zu erkunden. Schon nach kurzer Anreise fand er den See an in alten Schriften angegebener Stelle. Knorrige Bäume versperrten den Weg. Sie schienen dem König zu sagen: „Du kannst nicht vorbei!“
Sehr mystisch!
Das ließ seine Plüschigkeit aber kalt und schon bald stand er am Uferweg und begann den See zu umrunden.
Ein Blick auf die Gotische Bibliothek, sie wurde von 1792 bis 1794 von Carl Gotthard Langhans als neugotischer Turmbau für die Büchersammlung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. errichtet, dann ging es weiter.

Des Königs Bibliothek









An einem gespaltenen Baum fand der König millionen und abermillionen kleine stachelige Kugeln. Der König nahm eine davon in die Hand. Sie waren sehr stachlig. Der König warf das Ding wieder weg.

Bis Blut spritzt







  



 Ein kurzes Wegstück weiter traf der König eine junge Dame mit jungem Hund. Der König bot dem niedlichen Tier die Freundschaft an, aber der unerfahrene Welpe fasste die dargebotene Hand des Königs als Angriff auf – und biss zu! Glücklicherweise waren die Zähne des Hundes noch nicht sehr scharf, so dass der König nicht verletzt wurde. Trotzdem flüchtete der König auf einen Baum, bis die Gefahr von erfahrenen Jägern neutralisiert wurde. 

Jetzt noch zutraulich
Beim zuschnappen!

Flucht auf den Baum













Der König vergnügte sich dann doch lieber bei der Entenjagd

Feiges Huhn












Dabei erblickte er auf einer nahen Wiese ein seltsam spitzes Gebäude. Es war eine Pyramide, die er sah. „Wie bei Fürst Pückler zu Haus“, dachte er. Beim genaueren Hinsehen entdeckte er seltsame Inschriften und Zeichen an der schwarzen Pyramide, die wohl aus edlem Gestein gebaut war. Die Pyramide wurde allerdings für einem sehr profanen Zweck errichtet. Sie diente als Kühlkammer für Eis. Auch die früheren Könige hatten Eis gern. Der König möchte jetzt auch so eine Pyramide haben. 


Laterne, Sonne, Mond und Sterne


Schwarz und bedrohlich
Nicht weit von der Pyramide entfernt stand ein weiteres prächtiges Haus – das Marmorpalais. Auch bei diesem Bau hatte Herr Langhans seine Finger im Spiel, wie auch beim Brandenburger Tor in Berlin. Das Marmorpalais ist ein prächtiges Gebäude direkt am Wasser, es gefällt dem König sehr gut. Er erfuhr, dass dieses schöne Haus noch vor wenigen Jahren als Armeemuseum genutzt wurde. 

Das Marmorpalais - wohl aus Marmor

Jetzt ist es aber wieder ein wahres Prunkstück und man muss sich Filzpantoffeln anziehen, wenn man sich das Innenleben ansehen möchte. Die Pantoffeln waren aber für den König zu groß, so blieb er eben draußen und kletterte am Geländer umher.

Der König beim herumtollen











In Sichtweite des Marmorpalais steht das so genannte Grüne Haus. Warum es diesen Namen trägt, weiß niemand.
Grünes Haus? Wo?

Danach überschritt der König eine kleine Brücke, die den Hasengraben überspannt. Der Hasengraben verbindet den Heiligen See mit dem Jungfernsee. Der König musste kichern, als er den Namen des Sees hörte. Und Hasen hat der König nicht gesehen. Es war wohl zu kühl. Oder die trafen Ostervorbereitungen.
Ein kurzes Gespräch des Königs mit umher schlendernden Touristen drehte sich um alte Kinofilme. Nach einem freundlichen Abschiedsgruß lief der König weiter. 

Hasengraben

Matrosenstationstor


Bald entdeckte der König noch eine Baustelle. Die alte Kaiserliche Matrosenstation Kongnæs im norwegischen Stil soll wieder restauriert werden. Die Geschichte dieser Station hat den König sehr interessiert und hat ihm gute Hinweise für eigene Pläne gegeben.




Zum Abschluss des Spaziergangs besichtigte der König noch die Glienicker Brücke. Auf dieser Brücke tauschten vor einigen Jahren noch verfeindete Reiche ihre Agenten aus. Jetzt es es nur noch eine Brücke.



 
Beim Rückweg musste der König wieder in seine Hauptstadt einreisen. Er muss versehentlich und unbemerkt die Grenze nach Berlin überschritten haben. Das wäre vor 1989 nicht passiert.

Müde und viele Erfahrungen reicher beendete der König die Reise.
Die Tour hat ihm gut gefallen. Und er ist dem Hund nicht mehr böse.