Nach einem ausgiebigen Frühstück bei
den Zwergen setzte sich der Tross des Königs gegen 11:00 Uhr in
Bewegung. Nachdem man im Bezirk Neukölln noch die Zwergentochter der Zwergengastgeber abgeholt hatte, fuhr der König mit seinen kleinen aber
kräftigen Vasallen zum Eingang des Gartens in Britz. Da der
königliche Hofschreiber die werten Leser nicht mit Geschichte und
Details des Gartens langweilen will und außerdem ganz ausführlich
über des Königs Erlebnisse berichten will, hat er hier im Auftrag
des Königs drei Links eingefügt, die Aufschluss über Garten und
den Brunnen am Eingang geben.
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Sie sind HIER! |
Als der König am Garten ankam, blies
ihm ein kalter und kräftiger Wind entgegen und die Wolken huschten
nur so über den Himmel. Der König aber sah sich erst einmal die
Narzissen an und bestaunte den Brunnen „Fette Henne“. Vorher
hatte er sich auf einem Plan der Berliner Verkehrsbetriebe darüber
orientiert, wo er überhaupt war. Er war hier. Natürlich nahm er dann den Plan
des Gartens in Augenschein und beriet mit seinen Gastgebern den
weiteren Weg.
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Ich habe einen Plan |
Da die Gartenbahn noch nicht fuhr,
musste er wohl oder übel zu Fuß gehen. Ein Planungsfehler, den er
gern übersah, denn zu Fuß konnte man sicher viel mehr sehen.
Zunächst ging der König durch ein kleines Wäldchen mit schönen
Bäumen, von denen einige in voller Pracht blühten. Voll Übermut
erkletterte er ein paar Bäume und roch an den Blüten. Die Zwerge
hatten alle Hände voll zu tun, um den König vor weiteren
gefährlichen Klettereien abzuhalten.
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Gelber Strom |
An einer Wiese sah der König
mehrere mit mächtigen Hörnern ausgerüstete Schafe. Dass sie nur
durch ein paar dünne Bindfäden von ihm getrennt wurden erschreckte
den König, bis er das gelbe Schild sah. Es kündete davon, dass
durch die Bindfäden gefährlicher elektrischer Strom floss.
Einigermaßen
beruhigt erforschte der König einen Stamm mit Muschelbesatz und
wunderte sich, dass das Wasser hier an manchen Tagen offensichtlich
ziemlich hoch stand.
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Muschelbank |
Als ihm die Zwerge untertänigst zur Kenntnis
gaben, dass die Muscheln Baumpilze sind, staunte der König nicht
schlecht über den Einfallsreichtum der Natur.
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7 |
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Schlüssel des Himmels |
Auf der nächsten
Wiese tummelten sich 7 Osterlämmer mit Ihren Muttertieren. Der König
beobachtete von einem für Seine Plüschigkeit extra herbeigeschafften erhöhten Sitz
das lustige Treiben und hätte am liebsten mitgespielt. Dabei fielen
ihm am Rand seltsame Figuren auf und nun gab es kein Halten. Auf
diesen Reisigtieren musste er sitzen auch wenn sie ganz schön
gefährlich aussahen. Nach diesem Abenteuer widmete sich der König
wieder den im Garten reichlich blühenden Blumen. Erste Tulpen wurden
genauso begutachtet wie Himmelschlüsselchen.
An dem Pavillon mit dem
Namen des berühmten Gatenbauarchitekten Karl Förster bewunderte der
König einen Magnolienstrauch. Obwohl der Himmel immer bedrohlicher
aussah, gingen der König und seine Begleiter weiter. Da die Wolken ihr Nass dann aber doch massiv abluden, beschloss die Reisegruppe, eine Pause an einer Raststätte einzulegen. Abseits jeder
königlichen Etikette nippte der König an einem schnöde
dargereichtem Kaffee und wärmte seine Hände am warmen Becher.
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Zwei Könige |
Als
der Regen nachließ sah der König einen seiner Lieblingsvögel am
Ufer und begab sich zu ihm. Der Schwan war etwas erschrocken über den
hohen Besuch und sein vom Wind zerzaustes Gefieder, entschuldigte
sich beim König für sein Aussehen und verschwand im nahe gelegenem
Teich. Auch der König interessierte sich für den Teich und die nahe
gelegenen Grotten. Nachdem sich der König satt gesehen hatte und
todesmutig einige Wasserfälle besichtigt hatte, lief er weiter und
die besorgten Zwerge mussten hinterher. Sie hatten bei Ihrer Einladung
wahrscheinlich nicht bedacht, dass sie der König derartig in Schach
halten würde. Kurze Zeit später sah der König ein eigenartiges
Tier am Wegesrand. Die ältere Zwergin klärte ihn darüber auf, dass
dieser komische Vogel eine Ralle war.
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Am Teich |
Als man um eine Ecke bog, nahm
den König ein modernistisches Gebäude gefangen und da man auf
dessen Dach steigen konnte, ließ es sich der König trotz heftigem
Wind nicht nehmen, hinauf zu steigen. Beinahe wäre das sein Ende
gewesen, denn als er sich über den Rand beugte, kam eine heftige Böe
und hätte den König fast davon geweht. Nur der feste
freundschaftliche Griff des Zwerges bewahrte ihn vor Schlimmeren. Eu,
jeu, jeu, gerade noch mal gut gegangen sagte sich der König und
schwor sich heute auf weitere Abenteuer zu verzichten.
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Soljanka mit König |
Auf diesen Schreck hin brauchte der
König und sein Tross erst einmal eine Pause. Die wurde in einer
gläsernen Pyramide zelebriert. Da der König nach seinem Abenteuer
in der Höhe noch ein wenig Magenbeschwerden hatte, ignorierte er die
köstliche Torte und kostete nur von der Soljanka, welche sich der
Zwerg hatte reichen lassen.
Da der Himmel nun auflockerte und sogar
die Sonne zu sehen war, ging der König los und die Zwerge mussten
wieder hinterher. Der König hatte unweit einen Hahn krähen gehört und
wollte nachschauen, was der so zu krähen hatte. Die Hühner
versammelten sich alle zur Aufwartung am Zaun und stritten sich
darum, wer den König als erste begrüßen darf. Dabei kam es zu
einem Streit, bei dem auch der König beinahe einen Hieb abbekam. Gott
sei Dank hatte er seine Hand rechtzeitig zurück gezogen. Angesichts
dieser Insubordination befahl der König ihm am nächsten Tag ein
Hühnerkeulchen zuzubereiten. Als nächstes ging der König zu den
Ziegen. Diese freuten sich über den Besuch des Königs so sehr, dass
sie beinahe über den Zaun geklettert wären, um dem König näher
sein zu können. Darüber war der König so angetan, dass er sie
mit königlichen Leckerbissen belohnte. Salzcracker mochten die
Ziegen. Allerdings bekam jede Ziege nur einen Salzcracker, denn der
König wollte nicht, dass sich die Ziegen den Magen verderben. Der
König weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nur Könige und Pfleger Tiere in Gehegen füttern dürfen. Für alle anderen Leute ist das streng verboten!
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Füttern verboten |
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Der alte Zwerg |
Nach diesem schönen Erlebniss saß
dem König schon wieder der Schalk im Nacken und ehe es sich die
Zwerge auch nur einmal umsahen, war der König auf einer riesengroßen
Rutsche unterwegs. Das war ein Gaudi und obwohl der König am hinteren Ende etwas nass
wurde strahlte er wie die Sonne am Himmel. Was sollten die Zwerge
dagegen sagen. König ist König und Gastfreundschaft ist ein hohes
Gut bei den Zwergen und so freuten sie sich mit dem König über
dessen Ausgelassenheit.
Langsam ging der Ausflug nun seinem
Ende entgegen und als wenn der Himmel das wüsste, schickte er
eine kräftige Portion Graupel hinab. Gott sei Dank hatten die
Begleiter des Königs an das schlechte Wetter gedacht und einen
Baldachin mit, unter dem der König Schutz fand. Kurz darauf traf der
Tross des Königs an der letzten Station des Ausfluges an.
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Landmarke |
Eine große
Windmühle ragte weit über dem Land auf und wies den Weg. Die Mühle
schien verlassen und der König war etwas enttäuscht. Ein wenig
sauer machte er einen kurzen Rundgang durch die untere Etage der
Mühle und sah sich eine alte Dreschmaschine an.
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Na klar! |
Als er ein Seil sah
dachte er an eine Glocke, mit der man den Müller rufen konnte. Er zog
daran - nichts passierte. Das Schild am Seil hatte er wohl nicht
gesehen.
Als man aus der Mühle kam entdeckte der König ein Ladenschild und als er in
den kleinen Laden kam überreichte ihn die Bäckerin einen Laib
köstliches Brotes. Der König probierte das Brot noch vor dem Laden
und beschloss den Bäcker zum königlichen Hoflieferanten zu
ernennen. Das Edikt wird dem Bäcker in Kürze zugehen.
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Knusper |
Mit vielen
schönen Eindrücken gingen der König und seine Gastgeber nach
Hause. Dort wurden die Fotos, welche die Zwerge gemacht hatten,
begutachtet. Bei einem feinen Abendbrot und köstlichem Burgunder wurde über den Tag
gesprochen und das weitere Reiseprogramm festgelegt.
Gastbeitrag von Zwergi