"Fremd ist der Fremde nur in der Fremde"
Karl Valentin

Samstag, 24. September 2011

Des Königs Spaziergang in Golm

Um seine Nerven etwas zu beruhigen, erging sich der König in der Nähe des Schlosses Golm bei Potsdam. Der König wollte etwas Landluft schnuppern. Er lief ohne großes Gefolge und vom Volke unerkannt. Deshalb sollte er auch nicht abgelichtet werden.
Was der König allerdings nach nur wenigen Schritten sah, ließ sein Blut in den Adern gefrieren. An den Wegesrändern und Feldrainen sah er Landsleute aus dem Plüschreich - aufgeschlitzt oder an Stricken an den Bäumen aufgehängt.

Elefant (mit Rüssel) - ausgeweidet

Aufgehängt - dabei wollte er nur frei sein

Die Flügel und Augen gebrochen










Der König zeigte sich zutiefst erschüttert und protestierte aufs Schärfste gegen die Behandlung dieser Minderheit.
Das ganze Erlebnis trägt nicht zur schnellen psychischen Genesung des Königs bei.

Samstag, 17. September 2011

Des Königs Harzreise

Nachdem sich der König emotional wieder etwas beruhigt hat, unternahm er eine Reise ins malerische Harzstädtchen Wernigerode, auch um auf Goethes Spuren den Brocken, dem wildromatischsten der wildromatischen deutschen Berge zu erklimmen.
Zuerst allerdings machte er eine Stippvisite auf einen seiner alten Präsentationssitze, dem Schloss Wernigerode. Hoch auf dem Berge, die Zinnen stolz in den Himmel gereckt, stand es in alter Pracht und schien nur auf den König zu warten. Sogar das Tor mit den Spießen war schon hochgezogen. Allerdings hatte der König nicht viel Zeit.




Vor dem Besuch des Schlosses

Davon möchte ich nicht erschlagen werden


Vor dem Bergfried

Bald sollte es dunkel werden und er wollte sich noch die Stadt und seine Bewohner ansehen. Was er auch tat. Die berühmte Wernigeröder Blumenuhr und das weniger berühmte Rathaus standen unter anderem auf dem Programm.


Am Rathaus im Abendsonnenlicht

Noch fünf Minuten hat der Tag ...

An einem Gasthof am Marktplatz hat der König erfahren, das Goethe eine Nacht hier verbracht habe, vielleicht war er hier sogar auf dem Klo, diese Tafel hat der König aber nicht gesehen.
Auf dem Weg in des Königs Herberge lief ihm noch eine Frau in lila Socken über den Weg. Darüber musste der König noch lange nachdenken.

Sehr seltsam


Am Morgen des nächsten Tages weckten den König die Harzer Lerchen und er machte sich auf den Weg zum Bahnhof, um ein Stück des Weges zum Brockengipfel die Harzer Schmalspurbahn zu benutzen. Der König mag die Eisenbahn mit Dampf. Auf dem ersten, noch flachen Teil der Strecke winkten Untertanen des Königs dem Zug begeistert zu. Der König winkt huldvoll zurück.


Des Königs Untertanen sind begeistert

Das ist doch Rot!  Sofort anhalten!
Bevor die Dampflok den steilen Teil bis zur Station Schierke in Angriff nimmt, muss sie Wasser für den Kessel auffüllen. Der König schaut seinen Kutschleuten interessiert bei der Arbeit zu und schafft sich mit dem Besuch des Führerstandes einen Eindruck über die Arbeitsbedingungen seiner Untertanen auf dem Dampfross.

Der König schaut dem Ross beim Trinken zu

Lokführer König, der echte Lokführer kniet im Staub

Porträt mit Lok


Auch erfährt der König hier, dass man das Wasser der Lok nicht trinken sollte.


Gaaaanz vorsichtig!


An der Station Schierke hat der König dann den Zug verlassen, um den berühmten Schierker Feuersteinfelsen zu bewundern. Der Felsen gab dem noch berühmteren Schnaps seinen Namen. Wie er das machte, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Und warum der Felsen so heißt, hat der König auch nicht verstanden. Es waren keine Feuersteine zu sehen. Aber auf einer dort angebrachten Tafel hat der König erfahren, das Goethe dort mal seinen Fuß hingesetzt hat (haben viele andere Leute aber auch).


Am Feuerstein im Sonnenschein


Dann ging es mit frischem Wasser und Salzbrezeln im Gepäck auf den beschwerlichen Weg zum Gipfel. Tafeln mit den aktuellen Höhenmetern erlaubten dem König abzuschätzen, wie weit es noch ist. Schwierigster Teil war das 1000m lange, Eckerloch genannte Steilstück, das mit Felsen übersäht war, die von des Königs kleinen Beinen nur mühsam überwunden werden konnten.


Der König orientiert sich im Gelände

Noch 241 Meter (Höhe)

Des Königs Gefolge hinkt wieder hinterher

Klare Sicht, auch schön

So windig, dass es dem König die Krone verbiegt

Wer ist der Größte?

Jetzt schnell zum Gipfel

Hier der Beweis!
Aber dann war es geschafft und der König konnte sich in die Liste derer eintragen, die diesen Brocken besiegt haben, unter ihnen Goethe (wie schon erwähnt). Der König hat dort oben aber keine Brockenhexen gesehen. Die mag er nämlich sehr.
Am Gipfelstein hatte der König noch ein paar lustige Gespräche mit anderen Wanderern über Sinn und Zweck der Tour. Die Gespräche ergaben nichts.
Für den Weg nach drunten ins tiefe, tiefe Tal hat der König dann wieder die Dampfkutsche genommen, er war doch schon arg erschöpft. Und außerdem mag der König die Dampfkutsche.
Wieder in Wernigerode angekommen, besuchte der König noch einen berühmten deutschen Philosophen. Das Gespäch mit ihm fand in lockerer und entspannter Atmosphäre statt.

Experten unter sich

Am Abend wurde in der "Grünen Papaya" noch ein Galadiner mit erlesensten und feinsten exotischen Speisen abgehalten. Der König haute ordentlich rein und konnte dann mit dem vollen Bauch wieder nicht richtig schlafen.

Am nächsten Morgen dann machte sich der König und sein Tross auf die Heimreise.


Noch lange wird er über die Frau mit den lila Strümpfen nachdenken.


Weitere Harzbilder

Mittwoch, 14. September 2011

Große Freude - Der König ist wieder da!

Abgekämpft und müde - so kroch der König aus seiner ihm nicht würdigen Transportbehausung und schnappte nach frischer Luft.
Sehr eng

Die aufregenden und ja auch schrecklichen Erlebnisse der letzten zwei Monate standen dem König überdeutlich ins Gesicht geschrieben. Dem König und seiner Garde ist es zur Zeit aus emotionalen Gründen noch nicht möglich, über die Geschehnisse an Bord zu berichten. Es scheint etwas im König zerbrochen zu sein.



Emotional sehr angespannt


Am ersten Tag nach der Rückkehr sprach der König kaum ein Wort. Was mag er erlebt haben?

Dienstag, 13. September 2011

König verschollen - Bruder gesucht

Nach letzten Informationen ist der König nach dem Aufenthalt auf der Fregatte vor Somalia und Landgängen in Salala und Dschibuti und nach der Abreise von dort seit Ende Juli nicht mehr gesehen worden.

Bild aus besseren Tagen
Es gibt Vermutungen, dass der König auf eigene Faust den schwarzen Kontinent erkunden will, nicht ahnend, dass er sich dabei in große Gefahr begibt (Löwen, Nashörner, Gazellen und anderes wildes Getier). Vielleicht ist es aber auch ganz anders und der König macht in einer Oase Rast und sitzt bei frischer Kamelmilch irgendwo unter Palmen. Vielleicht lässt er sich dort von den Mitarbeiterinnen im Harem des Sultans unterhalten. Der König mag Kamelmilch.


Da die Regierungsgeschäfte aber weitergehen müssen, gibt es in diplomatischen Kreisen eine fieberhafte Suche nach dem legendären Bruder des Königs, der - nach Geburt mit einer Maske versehen - irgendwo versteckt leben soll.

Bruder des Königs (Dramatisierung)

Tatkräftige Hilfe geb es dabei von Mitarbeitern der Fa. Plüsch Heunec, die Hinweise auf den Aufenthaltsort geben konnten. Weitere intensive Nachforschungen eines Mitarbeiters des Handelshauses GALERIA Kaufhof brachten aber zutage, dass der Bruder des Königs ohne weitere Spuren zu hinterlassen, das Land mit gebrochenen Herzen verlassen habe.
Im Moment kann niemand sagen, wie es mit des Königs Reich und mit des Königs Reisen weitergehen soll.
Vielen Dank trotzdem an alle in die Suche involvierten Mannen.
Eine Belohnung kann nicht ausgezahlt werden.